Mantra Chanting mit Elena Deppe

Mantra Chanting: Wie du deine Gesundheit stärken kannst und meine besten Tipps für die Praxis

(aktualisiert am 19.09.23)

Mantra Chanting und leistungsfreies Singen sind kraftvolle Werkzeuge für deine Gesundheit. Die Praxis des Mantra Chanting ist in vielen Kulturen auf der ganzen Welt bekannt. Du kannst es natürlich auch Mantra-Singen nennen. Chanting, also melodischer „Singsang“, trifft es aber besser.

Bei dieser Art des Singens gibt es keine Noten, keine richtige Tonhöhe und keinen künstlerischen Anspruch. Es geht nicht darum, kunstvoll zu singen und schön klingen. Vielmehr ist die innere Hingabe beim Chanten entscheidend, der Genuss von Klang und Vibration durch deine eigene Stimme. Wie Mantra Chanting dich und deine Gesundheit stärkt, davon hier mehr.

Was sind Mantras

Das Wort Mantra (Sanskrit/altindisch) besteht aus zwei Teilen: Man = Geist und Tra = Mittel/Instrument. Mantra bedeutet also „Werkzeug des Denkens“ oder „Schutz des Geistes“. Das Mantra ist ein Mittel, um die herum hüpfenden Gedanken-Affen in unserem Kopf (monkey mind) zu beruhigen und besser zu beherrschen. Mantras (bzw. Mantren) werden rhythmisch wiederholt und können in verschiedenen Formen auftreten, wie zum Beispiel Silben, Worte, Phrasen oder längere Texte. Sie können auch in verschiedenen Sprachen gesungen oder rezitiert werden, je nach der kulturellen und spirituellen Tradition, der sie entstammen. Mantras werden oft als spirituelle Praxis angesehen und dienen dazu, den Geist zu fokussieren und die Konzentration zu verbessern.

Das Wort Mantra wurde übrigens innerhalb des Hinduismus (Indien) schon vor 5000 Jahren benutzt (Vedische Periode). Aus den heiligen Texten dieser Zeit (den Veden) stammen viele der klassischen indischen Mantras. Sie sind aber auch in anderen spirituellen Traditionen wie dem Buddhismus, Hinduismus und Sufismus zu finden.

Was bedeutet „heilsam“ beim Mantra-Singen?

Worin besteht die heilsame Wirkung von Mantra Chanting? Erst einmal ist mit „heilsam“ nicht gemeint, dass sich spezielle Krankheiten durch Mantras oder Klänge einfach so „wegzaubern“ lassen. Es geht bei dieser Art des „Heilens“ vielmehr darum, dich selbst als vollständiges, nicht mangelhaftes Wesen zu erfahren und anzunehmen.

Bei der ständigen Wiederholung eines Mantras – flüsternd, sprechend, singend oder auch nur innerlich wiederholt, lenkst du deine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt, in diesem Fall ein Mantra. Dieser Fokus unterstützt dich, in eine Art heilsam wirkende „Trance“ zu kommen. Ein Mantra

Es kann uns dabei unterstützen, Stimmungsschwankungen zu überwinden und von innerer Unruhe in einen Zustand des Friedens zu gelangen. Darüber hinaus kann ein Mantra wie ein gesungenes Gebet sein, das dich mit etwas Größerem verbindet, als du selbst bist. Die Praxis des Mantra-Singens unterstützt auch das Bewusstsein, nicht abgetrennt und isoliert zu sein. Du kannst dich beim Mantrasingen wieder verbunden fühlen: mit dir selbst, deinem Umfeld und dem großen Ganzen.

Der Begriff Sound Healing, schon lange in den USA genutzt, ist seit einer Weile auch bei uns im Trend. „Klangheilung“ wird als Oberbegriff für verschiedene Formen des Einsatzes von Klang zur Meditation und Lösung von Anspannung und „Blockaden“ benutzt. Damit ist nicht nur die 1 : 1 Klangmassage oder -Behandlung, sondern auch ein Klangbad (Soundbath) oder eine Klangmeditation bzw. Klangreise in der Gruppe gemeint.

Der Klang der eigenen Stimme bzw. der gesungenen Silben und Worte wirkt auf den gesamten Organismus, wie auch die Klangschwingung von obertonreichen Instrumenten wie Klangschalen, Gongs oder Monochord. Das Wort „Heilung“ benutze ich in meiner Arbeit aber nicht, da es zu „therapeutisch“ klingt und eher falsche Erwartungen weckt.

Vorteile von Mantras und Chanting auf die Gesundheit

Die Verwendung von Mantras kann eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten. Durch das Singen oder Meditieren von Mantras können wir unseren Geist beruhigen und Stress abbauen. Dies kann dazu beitragen, dass wir uns entspannter fühlen und unsere allgemeine geistige Gesundheit verbessern.

Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Verwendung von Mantras auch physische Auswirkungen auf unseren Körper haben kann. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass das Singen von Mantras das Immunsystem stärken und die Produktion von Stresshormonen reduzieren kann. Mantras können auch dazu beitragen, den Blutdruck zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen.

Darüber hinaus können Mantras auch bei der Bewältigung spezifischer Gesundheitsprobleme oder -zielen helfen. Es gibt spezielle Mantras, die verwendet werden können, um bestimmte körperliche oder geistige Zustände zu verbessern. Zum Beispiel gibt es Mantras zur Förderung von Heilung, Mantras zur Unterstützung von emotionaler Stabilität und Mantras zur Förderung von Klarheit des Denkens.

Mantra Chanting bzw. längeres, meditatives Singen ohne Leistungsdruck grundsätzlich hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Klangschwingungen, zusammen mit einer entspannten Stimmgebung beim Singen stimulieren Alpha-Gehirnwellen (relaxter Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, wie unter Hypnose) und Theta-Gehirnwellen (Tiefe Meditation, Trance, Traum).

Mantra Chanting

  • senkt den Blutdruck, verlangsamt die Herzrate und Atemgeschwindigkeit
  • vertieft die Atmung, stärkt die Atemmuskulatur und wirkt so positiv auf Spannungen, Verschleimungen und Verkrampfungen (besonders hilfreich für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie COPD, Asthma und Lungenemphysem)
  • trägt dazu bei, chronische Schmerzen zu lindern
  • stärkt das Immunsystem (nach 20-minütigem Singen steigt Immunglobulin A nachweislich an). Immunglobuline bekämpfen Krankheitserreger und Allergene bereits beim Eindringen in den Körper
  • baut Stress ab (Kortisol und Adrenalin)
  • hilft Depressionen zu reduzieren
  • mildert Ängste (schüttet Opiate aus)

Obertonreiche Klänge von Instrumenten und Stimme werden ja auch in der Musiktherapie gezielt eingesetzt und sorgen u. a. für

  • das Loslassen von belastenden Gedanken und Gewohnheiten, „Flow-Zustand“
  • einen besseren Umgang mit Emotionen und Gefühlen
  • mehr Selbstvertrauen
  • besseres Zuhören
  • innere Ruhe und Gelassenheit
  • Zugang zu tiefen Entspannungszuständen
  • einen entspannteren Schlaf

Quelle u.a. „Die heilende Kraft des Singens“ von W. Bossinger. Mehr Informationen zum Singen und Gesundheit bei dem Gesangsforscher und Musiktherapeuten Wolfgang Bossinger (www.healingsongs.de), bei Dr. Karl Adamek (www.karladamek.de) und dem internationalen Netzwerk „Singende Krankenhäuser e.V.“.

Das Mantra als spirituelles Werkzeug

Im Hinduismus sind Mantras sehr wichtig. Durch die lange Wiederholung der heiligen Silben sollen Energieströme entstehen, die nicht nur auf mentaler, sondern auch auf spiritueller Ebene wirken. Auch im Yoga kennt man das Prinzip der Energiekanäle (Nadis). Diese Leitbahnen für die Lebensenergie, ähnlich den Meridianen, verbinden die Chakras (Chakren), die angenommenen Energiezentren im Körper. Mantra Chanting ist eine yogische Technik, die Lebensenergie im Körper und den Chakren auszubalancieren.
Gläubige Hindus erhalten in einer Mantra-Weihe von ihrem spirituellen Lehrer ein Mantra (Moksha), das sie in ihrem Lebensweg hin zur Bewusstheit und Erleuchtung unterstützen soll.

Auch im Buddhismus überträgt der Meister seinem Schüler in einem Ritual ein spezielles, geheimes Mantra. Jedem der vielen Buddha-Gestalten ist ein Mantra gewidmet, das während des Gebetes oder der Meditation rezitiert wird. Jedes Mantra verspricht eine andere Wirkung, z.B. stärkeres Mitgefühl, mehr Weisheit, körperliche oder seelische Heilung.

Die spirituelle Wirkung des Mantra Chanting lässt sich auch ganz ohne eigenen religiösen Hintergrund erfahren. Viele Menschen haben eine tiefe Sehnsucht nach Verbindung zu etwas Höherem, ohne dem einen Namen geben zu wollen oder sich zu einer bestimmten Tradition zugehörig zu fühlen. Diese spirituelle Sehnsucht nach einem höheren Bewusstsein, einer seelischen Heimat, nach einer Kraft, die mehr ist, als das eigene kleine Leben ist eine Motivation, mit dem Chanten von Mantren zu beginnen.

Die Praxis des Mantra Chanting

Wichtig beim Chanten von Mantras ist es, dass du Vergleich und Leistung hinter dir lässt. Es kommt nicht darauf an, wie gut du singst. Du bist in dem Moment nicht „SängerIn“, die etwas nach außen hin transportieren möchte, sondern Teil des Klangs, den du selbst und deine Mitsänger erzeugen. Bei den klassischen indischen Mantras ist die korrekte Aussprache der Worte wichtig, da jedem einzelnen Laut eine spezifische Wirkung zugeschrieben wird.

Der heilsame Effekt stellt sich meiner Erfahrung nach aber auf jeden Fall ein, wenn du mit Hingabe und Aufmerksamkeit (Achtsamkeit) dabei bist – auch wenn du keine Ahnung von Sanskrit hast, der heiligen Sprache Indiens. Es geht darum, den Moment zu genießen, und die lebendige, körperliche Verbindung mit dem Mantra zu erfahren.

Verschiedene Mantras haben unterschiedliche Wirkung

Jeder Mantra-Typ hat seine eigenen spezifischen Klänge und Vibrationen, die eine unterschiedliche Wirkung auf unseren Körper und Geist haben können. Einige der bekanntesten Mantra-Typen sind:

1. OM Mantra: Das OM Mantra ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Mantras im Hinduismus und Buddhismus. Es wird oft als das Ur-Mantra angesehen und symbolisiert die Einheit aller Dinge. Das Singen oder Rezitieren des OM Mantras kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und eine tiefere Verbindung zur spirituellen Dimension herzustellen.

2. Gayatri Mantra: Das Gayatri Mantra ist ein vedisches Mantra, das oft als ein universelles Gebet angesehen wird. Es wird verwendet, um Weisheit, spirituelles Licht und Schutz zu erbitten. Das Singen oder Rezitieren des Gayatri Mantras kann uns dabei helfen, unsere geistige Klarheit zu verbessern und eine tiefere Verbindung zur universellen Energie herzustellen.

3. Maha Mrityunjaya Mantra: Das Maha Mrityunjaya Mantra ist ein mächtiges Mantra aus dem Hinduismus, das oft zur Förderung von Heilung und Schutz verwendet wird. Es wird auch als „Tod überwindendes Mantra“ bezeichnet und soll uns vor negativen Energien und Krankheiten schützen. Das Singen oder Rezitieren des Maha Mrityunjaya Mantras kann uns dabei helfen, unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren und unsere Gesundheit zu fördern.

4. Medicine Buddha Mantra: Das Medicine Buddha Mantra ist ein buddhistisches Mantra, das zur Förderung von Heilung und Wohlbefinden verwendet wird. Es wird gesagt, dass das Singen oder Rezitieren dieses Mantras uns dabei helfen kann, physische Krankheiten zu überwinden und unsere Gesundheit zu verbessern. Das Medicine Buddha Mantra kann auch dazu beitragen, emotionale Blockaden zu lösen und einen Zustand des inneren Friedens und der Gelassenheit zu erreichen.

Wenn du bereit bist, an die Wirkungskraft zu glauben, kannst du spezielle Mantras chanten, die verwendet werden können, um Heilung zu fördern. Zum Beispiel kann das Maha Mrityunjaya Mantra dabei helfen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Es gibt auch Stressabbau-Mantras, die speziell darauf abzielen, Stress abzubauen und den Geist zu beruhigen. Zum Beispiel kann das Singen des OM Mantras dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und eine tiefere Verbindung zu einer anderen Dimension herzustellen.

Es gibt Mantras, die verwendet werden können, um die geistige Klarheit und Fähigkeit zur Konzentration zu verbessern. Das Gayatri Mantra soll traditionell dazu beitragen, die geistige Klarheit zu verbessern und eine tiefere Verbindung zur universellen Energie herzustellen.

Worauf du beim Mantra Chanting achten solltest

Grundsätzlich gibt es kein Richtig oder Falsch, solange du mit deiner Aufmerksamkeit bei der Sache bist. Du solltest den Wunsch haben, dich zu sammeln und für ein paar Minuten auszusteigen aus dem Alltagsleben. Um dich zum Mantra Chanting zu motivieren, lies zur Ergänzung noch diesen Artikel von mir: Was ist toll am Mantras Chanten. Hier ein einfacher Ablauf einer Chanting-Session:

  • Wähle ein Mantra, das mit dir persönlich resoniert und das du mit positiven Gefühlen verbindest. Einige einfache und sehr bekannte Mantras sind „Om“, „So-Hum“ und „Om Namah Shivaya“. Chante ohne Begleitung oder suche dir ein „fertiges“ Mantra auf YouTube, Spotify & Co. zum Mitsingen.
  • Bereite deinen Körper vor: Strecke dich, räkle dich, dehne deine Seiten, mach‘ dich locker …
  • Atme bewusst ein durch die Nase – und locker wieder durch den Mund aus – und lass dabei schon Anspannung und Stressgefühle los.
  • Habe keine Erwartungen, beurteile nichts, genieße den Moment.
  • Reserviere dir ein paar Minuten nur für dich, ohne, dass du auf die Uhr schauen musst. (Stelle dir den Timer deines Handys.)
  • Finde eine bequeme Sitzhaltung, entweder auf einem Stuhl, einem Kissen oder auf einer Meditationsmatte. Halte deine Wirbelsäule gerade, aber entspannt. Schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Atme langsam und tief ein und aus, um dich zu zentrieren und deinen Geist zu beruhigen.
  • Suche dir die Tonhöhe, die sich angenehm und unangestrengt anfühlt und leg‘ einfach los.
  • Beginne leise oder laut, je nachdem, was sich für dich richtig anfühlt, um das ausgewählte Mantra zu wiederholen. Konzentriere dich dabei auf den Klang und die Vibration des Mantras. Lass den Klang durch deinen Körper fließen und bringe deine Aufmerksamkeit immer wieder auf das Mantra zurück, wenn deine Gedanken abschweifen.
  • Finde nach und nach in einen angenehmen Atemrhythmus
  • Überwinde deine Ungeduld, und sing noch etwas länger weiter – am besten mindestens 10 Minuten …
  • Sitze am Schluss noch einen Moment in Stille und nimm wahr, wie du dich fühlst.
  • Beim Mantra-Chanting wirst du möglicherweise feststellen, dass Gedanken, Emotionen oder körperliche Empfindungen auftauchen. Beobachte diese einfach aufmerksam, ohne daran festzuhalten oder sich von ihnen mitreißen zu lassen. Bleib einfach achtsam und kehre immer wieder mit der Konzentration zu deinem Mantra zurück.

4 Wege dein Mantra zu entdecken

Mantra Chanting wirkt auf verschiedenen Bewusstseinsebenen. Um neue Entdeckungen auch bei längeren, gleichförmigen Wiederholungen zu machen, hier mein Erforschung-Tipp: Fokussiere dich beim Mantra Chanting einige Minuten lang nur auf EINE Wirkungsebene: entweder auf das Körperempfinden, oder die inhaltliche Bedeutung, den Klang oder den Rhythmus. Das unterstützt dich dabei, die Wirkung des Mantras wirklich zu erfahren.

  1. Ebene: Körperempfindungen: Wie FÜHLT sich das Mantra an in deinem Körper, wenn du die Worte aussprichst? Wo vibriert es in deinem Körper, wo fühlst du die Resonanz am stärksten? Welche Gefühle hast du beim Chanting?
  2. Ebene: Bedeutung der Mantras: Wofür, für welche „Qualität“ steht das Mantra (je nach „Text“, z.B. Stärke, Liebe, Hingabe, inneren Frieden, Wunsch nach Heilung)? Was bedeutet diese Qualität, dieses Symbol, dieser Begriff für dich? Was hat das mit deinem Leben zu tun?
  3. Ebene: Klang: Wie KLINGT deine eigene Stimme, wenn du das Mantra singst?
    Wenn du in der Gruppe chantest: Welche Stimmen hörst du heraus, wie ist der Zusammenklang (ohne Bewertung)?
  4. Ebene: Rhythmus: Wie ist der Rhythmus genau? Kannst du die Beats im Körper spüren, körperlich mitgehen oder sogar den Rhythmus beim Chanting auf den Oberschenkeln mit klatschen?

Chante regelmäßig

Wie bei jeder anderen Übung bzw. Meditation ist Regelmäßigkeit auch beim Mantra Chanting wichtig. Wenn du öfter chantest, wirst du die positiven Auswirkungen auf deinen Körper und Geist schneller wahrnehmen. Es wird nach und nach leichter, nicht ungeduldig oder schnell gelangweilt zu sein. Deine Stimme wird geschmeidiger, kräftiger, entspannter, dein Atem tiefer und trotzdem leichter. Mit der Zeit kommst du schneller in den meditativen Flow, weil alles wie von selbst geht.

Die Herausforderung ist es oft, alleine genug Disziplin für das Mantra Chanting aufzubringen. Dir ein paar Minuten ohne Ablenkung zu reservieren kann eine große Herausforderung sein, gerade wenn du eher unruhig, sehr lebendig oder zerstreut bist. Hier hilft ein fester Zeitpunkt, oder besser noch die Kopplung an eine andere Routine-Tätigkeit. Zum Beispiel könntest du immer nach dem Abendessen 3 Minuten chanten, oder nachdem du den Fernseher ausgemacht hast😉, beim Spaziergang im Schrittrhythmus (mit oder ohne Hund) oder nach dem Sport.

Am einfachsten und gleichzeitig am kraftvollsten ist das Mantra Chanting in der Gruppe. Schau ab und zu bei meinen Veranstaltungen nach, ob es einen Workshop oder Singkreis in deiner Nähe gibt oder google mal Mantra Singen in Berlin …

Mantras Beispiele

Mantras gibt es in jedem Kulturkreis. Viele wunderbare einfache Lieder, Chants und Songs aus Afrika, Hawai, Neuseeland, Südamerika, indianische Lieder und spirituelle Lieder und Mantras (z.B. aus dem Buddhismus, Hinduismus, Sufismus, Judentum) findest du in den „Come-Together-Songs“, den Liederbüchern und CDs herausgegeben von Hagara Feinbier, die du hier bestellen kannst.

Wenn man von Mantra Chanting oder Mantra-Singen spricht, denkt man üblicherweise an Mantren aus der indischen Kultur, dem Hinduismus oder Buddhismus. Hier ein paar bekannte Beispiele für klassische, Mantras, um dich einzustimmen:

OM-Mantra ॐ.
OM ist das bekannteste und wichtigste Mantra im Yoga und wird schon seit Jahrtausenden im Buddhismus und Hinduismus als Symbol für den heiligen Urklang verwendet, aus dem alles Leben entstanden ist.

OM GAM GANAPATAYE NAMAHA (Ganesha Mantra)
Ganesha, der elefantenköpfige ist eine hinduistische Gottheit soll Hindernisse und Blockaden beseitigen und dir Kraft für neue Projekte geben. In Indien ist er der Glücksbringer für alle Neubeginne und neuen Unternehmungen. Es gibt viele verschiedene Ganesha-Mantren, die diese Worte beinhalten:
OM – der Urklang, aus dem alles entstanden ist – oder auch der göttliche Klang
Gam – Bija oder Keimzellen-Mantra für Ganesha
Ganapataye – ein anderer Name für Ganesha
Namaha – Ehrerbietung, sich verbeugen

LOKA SAMASTAH SUKHINO BHAVANTHU
Das Mantra der bedingungslosen Güte. Allen Lebewesen auf dieser Welt soll mit Nächstenliebe, Mitgefühl und Wohlwollen begegnet werden. Durch das Rezitieren oder Chanten des Mantras trägst du mit deinem Wunsch zu einem friedlichen, glücklichen, harmonischen Leben für alle bei. Die Worte bedeuten:
Loka – Ort, Universum
Samastah – das gesamte/ganze
Sukhino – Glück, Freude
Bhavanthu – möge jeder

OM SHANTI, SHANTI, SHANTI
Dieses Mantra steht für Frieden. Um mehr inneren Frieden im Leben zu erfahren, kannst du das Mantra zu bestimmten Zeiten am Tag sprechen oder singen. Vielleicht beim Aufstehen oder vor dem Schlafen gehen. Das Wort „SHANTI“ (Frieden auf Sanskrit) wird dreimal wiederholt: Das erste SHANTI steht für den persönlichen inneren Frieden, das zweite SHANTI widmest du allen dir nahestenden Menschen, Familie, Freunden, Kollegen. Das dritte SHANTI ist der Wunsch nach Frieden für die ganze Welt.

Fazit

Mantras, ob gesprochen oder gechantet, können bei regelmäßiger Wiederholung dazu beitragen, Stress abzubauen und unser Wohlbefinden zu stärken. Sie wirken auf vielen verschiedenen Ebenen wie eine Meditation. Das Singen bzw. Chanten ist ein freudvoller Weg, die wohltuenden Effekte des Singens und des tiefen Atmens mit einer Meditation zu verbinden. Wie bei längerem, entspannten Singen werden Glückshormone ausgeschüttet und die Stimmung hellt sich auf.

Zugleich ist der bewusste Einsatz eines Mantras eine spirituelle Praxis, die uns im Leben stärken und unterstützen kann wie ein Gebet. Starte am besten in einer Gruppe mit dem Mantra Chanting – egal ob es ein Singkreis ist für heilsame Lieder und Mantras aus aller Welt, ein indischer Kirtan in einem Yogastudio oder sogar ein Mantra Chanting im Internet. Meine Wochenend-Veranstaltungen sind ebenfalls ein guter Start, um diese heilsame, gesundheitsfördernde Praxis kennenzulernen.

Elena Deppe

1 Kommentar zu „Mantra Chanting: Wie du deine Gesundheit stärken kannst und meine besten Tipps für die Praxis“

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