Monatsrückblick Januar 2022: Schwung holen

(aktualisiert am 27.06.24)

Mein Januar 2022 war kein kraftvoller Start. Eher ein Innehalten und Schwung holen für das, was vor mir liegt. Vielleicht beginnt mein Jahr dieses Mal erst so richtig Anfang Februar, mit dem chinesischen Jahr des Tigers. Das Wasser ist das Element, das zusammen mit dem Tiger das Jahr 2022 bestimmt. So ein „Wasser-Tiger“ verspricht eine spannende Kombination aus Abenteuer und tiefgründiger, sanfter Stärke. Von Astrologie habe ich keine Ahnung, aber auf Wassertiger will ich vorbereitet sein.

Als Vorbereitung für alles, was in diesem Jahr kommen wird, wollte ich mein großes WARUM noch mal auf den Punkt bringen. Den größeren Sinn hinter all meinen Aktivitäten. Dieses WARUM ist der innere Antrieb zur Überwindung von Durststrecken. Es soll mich sicher weiter führen, wenn aufsteigender Nebel mir mal wieder die klare Sicht nimmt.

Meine Warum-Suche im Januar begleitete mich auch bei meinen Spaziergängen rund um den nördlichen Teil des Mauerwegs und fand ein vorläufiges Ende bei unserem Chanting-Wochenende im Wendland.

Ich bin meinem WARUM auf der Spur

Der Januar begann für mich mit intensiven Gedanken zum Ausbau meiner Selbstständigkeit. Da kam dann das große WARUM ins Spiel. Noch vor den Plänen zum genauen WAS oder WIE ist es die Basis für mein „Branding“, meine „Marke“, mein Angebot.

Oft sehe ich Angebote, die austauschbar wirken, eher langweilig. Viele Menschen und Organisationen stellen die gleichen Produkte her oder bieten die gleiche Dienstleistung an. Es gibt unendlich viele gute Coaches und Therapeuten, Atem- und Gesangsprofis, Yoga- und Meditationslehrer. Die Inhalte ähneln sich, das Rad wird nicht immer neu erfunden.

Da stellt sich natürlich für mich, wie für jede*n Selbstständige*n die Frage: Was ist das Besondere an mir und meinem Angebot? Was leuchtet so in mir, dass dieses Licht bis zu dir hinüberstrahlt und dich berührt? Es geht jetzt nicht darum, nur eine tolle Vision zu entwickeln und nicht in die Tat zu kommen. Es ist eher ein „aufdecken“ und bewusst machen von etwas, was schon in uns ist.

„Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer.“

Friedrich Nietzsche

Der Autor und Motivations-Redner Simon Sinek beschreibt dieses WARUM in seinem bekannten TEDx-Talk (auf Englisch: Wie großartige Führungspersönlichkeiten zur Handlung inspirieren).

  • Fast alle Menschen und Unternehmen wissen, WAS sie machen.
  • Einige wissen auch genau, WIE sie es besonders gut machen.
  • Aber nur sehr wenige Menschen oder Organisationen wissen, WARUM sie tun, was sie tun. Was ihre Motivation auf einer höheren Ebene ist.

Sinek kommt in seiner Rede zu dem Schluss: Inspirierende Menschen und Unternehmen sind ganz klar in ihrem WARUM. Das Besondere: Sie kommunizieren von innen nach außen. Von dem oft diffusen WARUM hin zum klaren WIE und WAS. Eines seiner Beispiele ist die berühmte Rede von Martin Luther King gegen die Rassentrennung in Amerika. Dort hat Dr. King immer wieder von „I have a dream“ gesprochen, nicht „Ich habe einen klaren Plan und hier sind die Details…“.

Golden Circle Why
Freihändige Kreise von innen nach außen. Starte mit „Warum“.

Wenn ich mit dem Herzen dabei bin und meine tiefste Überzeugung spürbar ist, spreche ich die Herzen der zu mir passenden Menschen an und wecke in ihnen die Sehnsucht, auch ihr WARUM zu leben.

Ich bin in meinem Element, wenn ich Menschen in ihre Kraft begleiten kann und verschüttete Lebendigkeit und Lebensfreude wieder zum Vorschein kommen. Die ganzen selbst gemachten Beschränkungen, alle ICH MUSS, SOLLTE, DARF NICHT, KANN NICHT lösen ihre Fesseln und treten einen großen Schritt zurück. Plötzlich ist Raum da für echte Begegnung, für Neues und Wunderbares. Das ist mein WARUM.

Meine Haupt-Werte sind Gerechtigkeit, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Daher stammt wahrscheinlich meine große Sehnsucht danach, dass alle Menschen sich wertvoll fühlen und auch so behandelt werden sollten. Dieses Selbstwertgefühl wird gestärkt durch mein WIE: Der Mut zum Selbstausdruck durch die eigene Stimme, das bewusste Atmen, das Lösen der inneren Erstarrung durch Kreativität und Bewegung. Ganz ohne Leistungsdruck und Vergleich.

Denkst du auch über dein WARUM nach? Fünf hilfreiche Tipps dazu findest du auch in diesem tollen Blog-Artikel von Krassi Hagedorn. Du möchtest erst einmal Klarheit über deine Werte bekommen? Dann mache hier den Online-Werte-Test.

Stubentiger, Wassertiger und eine Ziege

Bei Arbeiten kam immer wieder ein Stubentiger bei mir zu Besuch und machte sich auf meinem Schreibtisch breit. Das hieß „Hey, mach mal wieder Pause“ (o.k., vielleicht auch „Rück mal das Knabberzeug ’raus!“).

Das chinesische Jahr des Wasser-Tigers kam mir dann wieder in den Sinn. Das Sternzeichen Tiger steht einerseits für Stärke, Energie und Zielstrebigkeit, aber auch für außergewöhnliche Ideen, Sensibilität, Uneigennützigkeit, aber auch Selbst-Überschätzung. Auf jeden Fall soll 2022 DAS Jahr sein, um eigene Ideen und Projekte umzusetzen. Stand in so einem Tiger-Horoskop. Wichtig dabei: Wir müssen unseren Projekten alle Aufmerksamkeit widmen und nicht den Fokus verlieren. Hört sich toll an. Wenn ich es recht überlege, ist das wohl eine grundsätzliche Wahrheit für jedes Jahr, egal ob Ratte, Büffel oder Tiger: Volle Aufmerksamkeit und dran bleiben = Erfolg. Aus mir wird definitiv keine Astrologin.

Du fragst dich gerade, welches chinesische Sternzeichen du bist? Dann schau doch mal hier nach. Ich bin eine Ziege. Nee, echt jetzt?

Spaziergänge im Grenzgebiet

Ich wohne ganz nah am ehemaligen Grenzstreifen, da wo die Mauer stand zwischen Nord-Berlin und Brandenburg. Auf dem Ortsschild (eine Straße von unserem Haus entfernt) steht „Berlin“ auf der einen Seite und „Glienicke/Nordbahn“ (Brandenburg) auf der anderen Seite des Schildes.

Die saftige Moorlandschaft drumherum mit Holzbrücken-Wegen, Schwänen, Wasserbüffeln und der märkische Sand sind mein Auslaufgebiet. Nichts macht meinen Kopf so schnell klar wie ein bisschen frischer Wind um die Nase und ein unverstellter Blick in die Weite. Wieso fällt mir der Weg allein nach draußen dann oft schwer? In dieser Hinsicht würde ich meinen Stubentiger glatt gegen einen Hund tauschen.

Mantra-Chanting im Wendland

Ende Januar war es so weit: Das lang geplante Chanting-Atem-Wochenende, in dem mir noch unbekannten Seminarhof Drawehn in Clenze wird Wirklichkeit. Knapp 3 Stunden brauche ich mit dem Auto von Berlin ins Wendland. Mit der Bahn geht es schneller, aber ich habe wie immer so viel Ausrüstung dabei (Instrumente, Blumen, Deko, Unterlagen etc.), dass unser kleines Auto wieder randvoll ist. Mit Erleichterung mache ich mich am Freitagmorgen, 28. Januar, auf den Weg in den „wilden Osten Niedersachsens“.

Im Vorfeld hat mich die Planung des Wochenendes so viel Energie gekostet, wie alle anderen von mir organisierten Singwochenenden im letzten Jahr zusammen. Kann bzw. sollte es überhaupt stattfinden während der Omikron-Welle? Für eine Absage ohne heftige Stornokosten war es schon zu spät.

Es war ja neben Skepsis von allen Seiten auch viel Vorfreude da. Wir wollten diesen Ort mit rundem Mandala-Seminarraum unbedingt kennenlernen. Nach diversen Teilnehmer-Absagen und neuen Zusagen, 2 G++ und diversen neuen Regelungen haben wir es dann doch zusammen geschafft. 15 Menschen sind im Kreis zusammengekommen, um zu singen und gemeinsam eine gute Auszeit zu genießen.

Ein Schwerpunkt lag dieses Mal auf Atem-Übungen (Pranayama) und Mantra-Chanting. Natürlich gab es auch das eine oder andere heilsame Lied, eine kleine entspannende Klangreise im Liegen und ein freies Stimm-Experiment. Meine Warum-Suche stand auf Pause in dieser Zeit. Es war mir ganz klar, WARUM.

Der Seminarhof Drawehn mit seinen dem großen runden Mandala-Seminarraum ist ein schöner Ort für intensive Erfahrungen. Das Essen war super, das Team sehr freundlich. Noch viel schöner wird es für uns dort werden, wenn wir im Frühling oder Sommer wiederkommen. Dann besingen wir Wiesen, Felder und Wälder und treffen uns abends an der Feuerschale.

Was war sonst noch los im Januar 2022?

  • Meine Kakao-Liebe hat täglich hohe Wellen in meiner großen Tasse geschlagen und mich gut aufgewärmt. Mein peruanischer Rohkakao war köstlich und extrem gesund. (Leider wegen der noch komplett enthaltenden Kakaobutter auch ziemlich kalorienreich, melden meine Hüften.)
  • Unsere Teenager-Töchter sind weiter im Wandlungsprozess. Ihre Haare sind wie Indikator-Stäbchen: Die ältere Tochter war langhaarig silberblond, jetzt ist die Mähne wieder schwarz-dunkelrot. Die jüngere hat jetzt kurz rasierte Seiten, oben steht noch etwas ebenfalls rötliches Haar („Mallet“). Ich bin da schock-resistent. Das Taschengeld könnte allerdings für meinen Geschmack nachhaltiger eingesetzt werden.
  • Meine Lungensport-Online-Kurse mit tollen Teilnehmern machen mir weiterhin Spaß. Die werde ich bestimmt nicht so schnell aufgeben, auch wenn mich das Jahr des Tigers 2022 in neue Abenteuer führen wird.
Elena Deppe

4 Kommentare zu „Monatsrückblick Januar 2022: Schwung holen“

  1. Liebe Elena, ich danke dir sehr für die Mitnahme durch deinen Monat, mit all den Facetten deiner (Sinn-)Suche nach dem WARUM, dem Abstecher in die Natur an der Grenze Berlins, für all die vielen interessanten Links und dem wundervollen Klang-Abschluss deines Monats im Wendland. Ich wünsche dir ein wundervolles Wasser-Tiger-Jahr! Toi Toi Toi und liebe Grüße Umani

  2. Liebe Elena,
    was soll ich sagen? Ich bin unglaublich amüsiert, unterhalten, bereichert, beeindruckt! Der Wassertiger hat mir den Rest gegeben, deine anderen, wunderschön beschriebenen und bebilderten Stationen des Monats erfreuen mich. Das Why-Buch liegt schon bereit (es hatte sich ungelesen im Regal versteckt), und meine Katze liegt auch auf dem Schreibtisch. Herrlich!
    Liebe Grüße,
    Silke

    1. Hey Schwester im Geiste, ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar! Was ist denn ein WHY-Buch. Brauche ich das auch? Ich entrümple mich doch gerade. Herzliche Grüße auch an Deinen Tiger auf dem Schreibtisch, Elena

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